„Fünf Fragen am Fünften“ im September – gooseberry pictures

Erwachsenwerden sein füht sich für mich manchmal so an, als würde ich in einem Zug durch die Zeit fahren. Der Alltag sieht und fühlt sich so oft, so gleich aus, da rasen die Wochen nur an einem Vorbei. Früher war das doch alles anders! Da hatte der Sommer doppelt so lange Zeit, jeden Tag war ein neues Abenteuer und wir verbrachten Stunden im Schwimmbad mit Cola Krachern und Pommes. Nach der Ausbildung begann der Arbeitsalltag oder wie er oft von meinem Papa genannt wurde, der Ernst des Lebens. Dieser Ernst ist mittlerweile 15 Jahre alt und ich hänge irgendwo zwischen geliebter Routine und dem wahnsinnigen Wunsch nach mehr Zeit für alles. Begann mein Jahr außerhalb von jedem gewohnten Rhythmus mit 3 Wochen Hochzeitsreise, Fasching, 1,5 Wochen Grippe gefolgt von einem Kurzurlaub und nochmal 2 Wochen Urlaub, so fühlt es sich jetzt wieder so an als würde die Zeit nur so rasen und morgen wäre schon wieder Winter. Wünschte ich mir im April noch einen normalen Rhythmus, der mit mit 5 Tage Arbeiten und 2 Tage Wochenende Sicherheit geben sollte, so möchte ich jetzt gerade wieder ausbrechen, Koffer packen und raus in die Welt. Es ist September und der Spätsommer beginnt. Die ersten Kannen mit Ingwertee und Zitrone habe ich schon getrunken. Wir kleben nicht mehr auf dem Sofa fest, die Tage im Freibad sind gezählt, haben die alljährliche Eskalation auf dem Straßenfest überlebt, machen es und langsam wieder gemütlich in den eigenen vier Wänden und irgendwie geht mir das wieder alles zu schnell. Heute folgt ein neuer Beitrag zur #fünffragenamfünften von luzia pimpinella.

1. Was ist der größte Unterschied zwischen dir und deinem Partner?

Wir sind in vielen kleinen Dingen unterschiedlich, die sich aber sehr gut ergänzen. Den größten Unterschied zwischen uns sehe ich bei allem was Vorausplanung und der damit verbundenen Organisation angeht. Während sich Joe nur wenig Kopf macht und die Dinge auf sich zukommen lässt versuche ich immer im Voraus schon zu wissen, was mich erwartet, auf was ich mich einstellen muss und wie ich mich darauf vorbereiten kann. Ich erstelle To Do Listen und plane ganze Abläufe im Kopf zum Teil sogar bis in jedes Detail hinein. Er hingegen nimmt es wie es kommt und reagiert darauf. Bestes Beispiel ist hier unser Hochzeitstag. Für Freitag und Samstag habe ich ganze Ablaufpläne erstellt. Darauf war genau festgehalten was wann wo durch wen passieren muss. Für mich selbst hatte ich ebenfalls zwei Listen geschrieben, mit dem großen Erfolg, dass ich super entspannt beim Friseur einlief und genau wusste, dass alles geregelt war. Joe hingegen fuhr am Morgen unserer Hochzeit zur Location, schaute sich die Liste noch einmal genauer an und begann dann mit der Organisation. Ich hingegen hatte jedes Detail bis hin zum Aufbau der Blumenvasen im Kopf. Er gab später zu, dass er dennoch ziemlich überfordert gewesen ist und froh war, dass eine Freundin die Führung übernahm. Ihre Anwesenheit hatte mir die nötige Ruhe gegeben da ich ihr komplett vertraut habe! So gut strukturiert und vorbildlich meine Organisation ist, so sehr stresst es mich aber auch sehr oft. Dann holt Joe mich wieder auf den Boden, auch wenn er sich erstmal anhören darf, wie sehr mich seine Entspanntheit nervt. Dadurch lasse ich aber auch Anspannung und Dampf ab. Ich liebe es einfach, wenn ein Plan funktioniert und meist kommen die Dinge dann genau so. Dennoch wünsche ich mir mehr von seiner Entspanntheit.

2. Was würdest du deinem Kind am liebsten für’s Leben mitgeben?

Meinem Kind würde ich sehr gerne vermitteln, dass es immer seinen Weg gehen aber dabei nach bestem Wissen und Gewissen handeln soll. Mir wäre es sehr wichtig, dass mein Kind sich nicht versteckt sondern auch Grenzen austeste. Wenn dabei etwas schief läuft, dann ist das in Ordnung. Es sollte aber ein solches Vertrauen herrschen, dass auch Fehltritte offen mit uns als Eltern geteilt werden. So können wir den Rücken stärken, Ratschläge geben und signalisieren, dass Fehler im Leben dazugehören. Meine Eltern haben ein gutes Gleichgewicht geschaffen. Ich wurde gefordert und unterstützt, ich hatte viele Freiheiten und durfte auch mal auf die Schnauze fallen. Mit allem konnte ich offen auf sie zugehen. Natürlich war Mama die erste Anlaufstelle. Sie hat mich wieder aufgebaut und den Rücken gestärkt. Anschließend musste ich dann noch meinem Papa erzählen, was passiert ist. Er war meist strenger und so glichen sich die beiden gut aus. Für mein Kind würde ich mir wünschen, dass ich ein genauso gutes Vertrauensverhältnis aufbaue, damit es seinen Wegt geht, der moralische Kompass richtig eingestellt ist und es sich traut, die Schwierigkeiten und unschönen Dinge mit mir zu teilen, die im Leben nun mal einfach dazugehören..

3. Womit belohnst du sich am liebsten, wenn du hart gearbeitet hast?

Im Alltag belohne ich mich nach einem langen Arbeitstag mit gutem Essen und Zeit zum runterfahren. Dann schaue ich eine Serie oder lese ein Buch. Ab und an belohne ich mich aber auch mit etwas materiellem. Vor wenigen Wochen habe ich mich nach langem Überlegen mit dem Microsoft Surface Book 2 selbst belohnt und freue mich nun jedes Mal wahnsinnig, wenn ich damit Bilder bearbeite oder Blogtexte schreibe. Den aller größten Mehrwert und somit die ultimative Belohnung sind für mich aber ganz klar Reisen! Mit den zahlreichen Arbeitstagen, dem alltägliche aufstehen und zur Arbeit gehen, damit verdienen wir unser Geld. Mit diesem bereisen wir die Welt zum sammeln neue Erinnerungen. Diese gemeinsamen Reisen sind für mich ein großes Geschenk! Wir verbringen gemeinsam Zeit, entdecken gemeinsam die Welt, erkunden neue Städte und futtern uns durch die unterschiedlichsten Gerichte. Am Ende blieben Erinnerungen fürs Leben.

4. Was ist das Außergewöhnlichste, dass du jemals auf einer Reise gegessen hast?

Puh, das ist eine ziemlich schwere Frage! Da ich bisher noch nicht in Asien war fällt mir da auch kaum etwas außergewöhnliches ein. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das Andy’s sage fried chicken. Ein unfassbar leckers Kalorienmonster mit Spinat, smoked Bacon, Tomaten, Mozzarella, Chipotle Cream und Rührei. Gegessen habe ich es im Hash House a go go in Las Vegas. Viele kleine Geschmacksbombe haben wir im Conversas Vadias in Porto erlebt. In diesem kleinen Restaurant trifft Asien auf Portugal und landestypische Tapas werden mit asiatischen Zutaten neu interpretiert. Ein echtes Feuerwerk der Geschmäcker und jeder Bissen ein Genuss!

5. In welcher Beziehung möchtest du immer Kind bleiben?

Meine Vorfreude auf neue Abenteuer und Erlebnisse möchte ich nie verlieren. Dieses besondere Kribbeln, das im Bauch beginnt und mich kaum einschlafen lässt verbunden mit dem dringenden Wunsch, das die Zeit bitte ganz schnell vergehen soll und es endlich losgeht. Die ganze Welt mit offenen Augen bestaunen, neue Dinge zu entdecken und immer neugierig zu bleiben. Ich möchte aber auch meine Zeit verschwenden können mit Musik hören, einem Buch, Schlafen oder bis in die Pupen aufzubleiben. Verspielt sein, Blödsinn im Kopf haben und jeden Tag Quatsch machen über den man selbst am lautesten Lacht. Mein inneres Kind möchte ich noch ganz lange so toben lassen.

Solltet ihr wieder Lust haben dabei zu sein, dann schreibt doch gerne einen Beitrag und verlinkt diesen dann hier: „Fünf Fragen am Fünften“ für den September

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