Oh wie schön ist Matala!

Eine Woche Zeit, Last Minute, gute Flugzeiten, Flughafen in der Nähe und das Meer bitte in Gehweite. Das ungefähr waren unsere Parameter als wir uns auf die Suche nach einer Urlaubsreise gemacht haben. An sich einfach? Nope, wir haben einige Stunden auf diversen Reiseseiten verbracht und waren bald schon dabei zu kapitulieren. Flug ab Stuttgart hin aber der Rückflug dann bis München? Wo habe ich bitte München ausgewählt? Und auch die Flugzeiten selbst haben einem teilweise zwei Tage geraubt. Irgendwann haben wir uns mal nach Griechenland umgeschaut und dort dann ein passendes Angebot auf der Insel Kreta gefunden. Ein kleines Hippidorf namens Matala (Μάταλα) sollte es also werden, das dafür bekannt ist, dass die Hippies früher in Höhlen dort gewohnt haben und auch heute noch zum Teil tun. Gut versteckt aber es gibt sie noch. Auf der anderen Seite von Kreta, vom Flughafen Heraklion gesehen, gelegen stand uns nach dem Flug eine 1,5 Stunden Fahrt mit dem Shuttle bevor. Die Flugzeiten waren aber so perfekt jeweils morgens um 6 Uhr, dass wir ganze 4 Tage vor Ort hatten und vom Anreisetag immerhin gut über die Hälfte. Gesagt, gebucht und dann Koffer gepackt. Dienstags Reiseziel und Donnerstag ging es dann auch schon los. Kann man spontan nennen oder?

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Today is Life. Tomorrow never comes.

Unser Auto haben wir in Stuttgart in einem der zahlreichen Parkhäuser inklusive Shuttle zum Flughafen für 44 Euro für 6 Tage abgestellt. Top Preis! Wir sind 2 Stunden vor Abflug im Parkhaus angekommen und waren inklusive Wartezeit und Fahrt nach 30 Minuten ca. bei der Gepäckabgabe. Hier machte sich schon der Tui Pauschaltouriste bemerkbar. Aber egal, das Meer war unser Ziel und ich war tiefenentspannt, trotz der kurzen Nacht. Ankunft am Flughafen Heraklion, Koffer einsammeln, sich über ultra günstige Wasserflaschen freuen und dann ab zum Tui Schalter. Ich war schon recht erleichtert, dass unser Shuttle zum Hotel nur wenige Sitzplätze hatten und wir abseits der großen Touristenströme waren. In den Süden von Kreta verlaufen sich nicht viele Leute und die verpassen was! Als wir am Hotel angekommen sind waren wir beide erstmal sehr überrascht. Das Matala Bay Hotel machte direkt den Eindruck von einem neuen, renovierten Design Hotel! Schöne Lobby, eine kleine Bar, tolle Farben und klare Linien. Erstmal ein griechisches Mythos Bier und dann ab ins Zimmer. Diese werden aktuell nach und nach renoviert und wir hatten das Glück in einem Superior Zimmer unterzukommen.

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Upgrade rockt! Schlafzimmer mit Bad und einem Balkon, den hatte im übrigen jedes Zimmer! Das Bad war innen liegend, ist in Hotels ja oft so. Man muss sich zumindest auf Kreta halt echt daran gewöhnen das Toilettenpapier nicht in die Toilette zu werfen sondern in einen Mülleimer. Der wurde aber auch wirklich täglich geleert! Wir hatten Halbpension gebucht und sowohl einmal Abendessen und Frühstück im Hotel ausprobiert. Beides war einfach und lecker! Aber in Matala selbst gibt es so unendlich viele Tavernen, Cafes und Restaurants zu so günstigen Preisen, wir mussten einfach auswärts essen gehen. Das ist auch direkt mein erster Tipp, Übernachtung reicht vollkommen aus. Die Pauschale für die Halbpension kann man sich locker jeden Tag in einem Restaurant gönnen!

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Nachdem wir uns kurz frisch gemacht hatten verschlug es uns gleich auf die andere Straßenseite in die Taverne Antonio Gramos für ein frühes Mittagessen und den obligatorischen Raki. Ich habe mich für verschiedene Vorspeisen entschieden und der Freund nahm Gyros. Es war so lecker und wir beide ziemlich glücklich.

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Dann ab ins Hotel und eine kleine Mütze voll Schlaf nehmen. Am späten Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg in die Ortsmitte gemacht. Das Matala Bay Hotel liegt wirklich nur wenige Minuten und eine Kurve entfernt und ich war ziemlich glücklich darüber, dass im Ort selbst alles vorhanden ist! Ein großer Supermarkt und viele kleine, ein ATM, Shoppingmöglichkeiten und eine Apotheke. Alles, was man für einen Urlaub brauchen kann!

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Ein paar Wochen vor unserem Besuch fand das Matala Festival statt und alle Straßen waren noch wunderschön bemalt. Dem Weg folgend sind wir einmal durch den ganzen Ort gelaufen und haben uns dann im Giannis House niedergelassen. Cocktail, Bier und mein erster Frappe! Den Abend verbrachten wir dann nach dem Essen im Hotel wieder bei Antonio Gramos um dort das Fußballspiel Deutschland gegen Frankreich zu schauen.

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Der Freitag begann wieder recht früh für uns aber für griechische Verhältnisse fast schon zu früh. So waren wir zwar bei Frühstück im Hotel nicht alleine aber lange vor vielen anderen Leuten am Strand. Freie Auswahl bei den Sonnenliegen! Für 2 Euro pro Tag kann man eine Sonnenliege oder einen Sonneschirm mieten. So haben wir jeden Tag für 6 Euro zwei Liegen und einen Schirm für uns gehabt und es ließ sich damit herrlich am Strand lümmeln. Ab und an ein Sprung ins Meer, was wirklich sehr sauber war und wieder ab in den Schatten. Diese Routine haben wir, unterbrochen durch Essen, dann auch jeden Tag so beibehalten. Der Strand selbst war nicht überlaufen und auch ziemlich ruhig. Es sprangen zwar einige Kinder herum aber die Stimmung war entspannt und man konnte direkt abschalten. Ab und an kam mal ein Reisebus vorbei, der einen Tagesausflug nach Matala (Μάταλα) unternahm aber die Leute blieben dann nie lange und wir hatten den Strand schnell wieder für uns. In den ersten Tagen ging ein ziemlicher Wind. Was zwar angenehm war, da wir nie schwitzen mussten aber das alte Hütchen-Handtuch-Spiel war etwas nervig. Uns wurde erklärt, dass drei Tage nach dem Neumond einfach stürmisch sind.

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Am zweiten Tag hat es uns zum Frühstück schon nach Matala (Μάταλα) gezogen. Bei Mama’s bakery wurden wir sofort mit einer Flasche Wasser empfangen und nach einem Blick in die Karte habe ich für mich Griechischen Joghurt mit Früchten und Honig sowie einen Griechischen Mokka bestellt. Wahnsinnig lecker! Der Freund versuchte sich an einem englischen Frühstück und war auch sehr zufrieden. Bezahlt haben wir für uns beide mit Getränk dann 9,50 Euro. So leckeres Obst habe ich wirklich schon lange nicht mehr essen dürfen. Auch ohne den Honig super süß! Ab diesem Tag wollte ich mein tägliches Frühstück nur noch hier essen, bevor unser Weg zum Strand führte.

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Wir haben uns tatsächlich erfolgreich durch einen guten Teil von Matala (Μάταλα) gefuttert und nichts davon war schlecht! Alles hat geschmeckt und es war wirklich nicht teuer. Wenn ich schon im Urlaub bin, dann will ich auch landestypische Küche versuchen. Mich fängt man also weder mit Pizza noch Pasta im Urlaub, ich bin mutig! Ich glaube noch nie so gute Tomaten probiert zu haben wie auf Kreta! Das Angebot an Tavernen, Restaurants und Co. war auch verdammt groß und die Entscheidung kann schon schwer fallen. Da klar war, wo wir morgens frühstücken gehen, blieben noch das Mittagessen und Abendessen übrig um neues zu probieren. Mittags reichte uns beiden eine kleine Portion, Vorspeisen, Sandwich oder ein Salat und danach noch ein Frappe für mich und ein Eistee für den Freund im Mermaid Cafe. Hier ist alles selbst gemacht, sogar das Ginger Ale und einen netten Plausch gibt es, wie eigentlich überall, auch noch dazu.

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Tzatziki, Omlette, Fleischbällchen und Dakos im Music Cafe

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Direkt in der Mitte ist ein runder Platz, um den sich ganz viele Tavernen gruppieren haben und dort tobt abends das Leben! Aber bitte entspannt! Wir haben uns am dritten Abend das Music Cafe ausgesucht und uns einfach mal ein paar Vorspeisen empfehlen lassen. Boah war das lecker! Darauf ein Weinchen und ein paar Raki. Die gab es sowieso nach jedem Essen zusammen mit einem Teller Obst. Die Gastfreundschaft der Griechen und die vielen Aufmerksamkeiten, rund um Essen und Trinken in Form von Nüsschen zum Bier, Wasser zum Frühstück und viel Raki zum Abendessen, haben mir sehr gefallen. Wir haben auch direkt Freundschaft geschlossen mit unserem Kellner und konnten so ein paar wunderbare Stunden zubringen und auch mal bis morgens um 4 mit dem gesamten Personal einen trinken, also Jamas!!! Der Kater blieb sogar gänzlich aus!

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Und weil es so gut war, noch ein Tisch voller Leckereien im Music Cafe! Dieses Mal mit Hühnchen in Weißweinsoße und Hummus neben Tzatziki und den unverschämt leckeren Fleischbällchen. Darauf noch eine Karaffe Raki mit Honig und entspannt die liebevolle Einrichtung genießen. Wir konnten uns direkt ein Sofa unter den Nagel reißen und so vom besten Platz aus das EM Finale schauen und gleichzeitig bequem Nachschub ordern. Ein nächtlicher Dakos kann schon einiges. Ich habe dann auch noch nächtliche Nachhilfe an der Bar bekommen und kann von 1 bis 5 auf griechisch zählen, erinnere mich aber nur noch an die 1 und die 5…hmm… Jamas!!!

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Am letzten Tag haben wir uns dann auch einmal in die alten Höhlen aus der Jungsteinzeit gewagt, die dann später auch mal den Römern als Grabhöhlen gedient haben bevor die Hippies eingezogen sind. Hier würde ich euch aber echt gutes Schuhwerk empfehlen. Manche hangeln sich mit Flip Flop und passender Weise im Bikini über die Felsen. Also ich fand es zum Teil verdammt rutschig! Jedenfalls war ich eifrig auf der Suche nach der besondern Höhle, durch die man einen wundervollen Blick auf die Matala Bay hat und die Höhlenwand als natürlichen Rahmen. Die Höhlen kosten 3 Euro Eintritt und allein der Blick aus dieser Perspektive auf den Strand und das berühmte „Welcome to Matala, George – Today is Life. Tomorrow never comes.“ sind einen Besuch wert.

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Ach ich konnte mich gar nicht satt sehen! So ein wundervoller Flecken Erde und die Menschen waren alle, egal ob Einheimische oder Touristen, so unendlich entspannt. Wir haben uns vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt und waren beide verdammt traurig, als sich unser Urlaub dem Ende genähert hat. Das Meer, das Essen, die Sonne, das Bier und die vielen tollen Menschen, die wir treffen durften. Eine Herzlichkeit herrscht in diesem kleinen Ort, so etwas habe ich selten erlebt. Mit jedem kann man sprechen und es sind einige Aussteiger hier gelandet, die zu dem besondern Flair beitragen. Die Tavernen und Restaurants sind eigentlich alle liebevoll eingerichtet und die Mama steht zum Teil wirklich in der Küche, was man schmeckt! Ihr müsst unbedingt Dakos probieren, das ist Zwieback, auf den Tomaten gegeben werden, Schafskäse und Oregano. Die Tomaten verlieren ihre Flüssigkeit und der Zwieback saugt diesen dann nach und nach auf. Daher bestellen und ein paar Minuten stehen lassen. Wahnsinniger Geschmack! Was uns überrascht hat war das Wlan Angebot. Wirklich überall konnte man sich den den Wlan Schlüssel geben lassen und am Ende unserer Reise hatten wir ein flächendeckendes Wlan Netz erfuttert. Zumindest am letzten Tag lagen wir dann leider auch beide mit dem Handy am Strand und haben uns durch Facebook geblättert. Kann man auch einfach mal sein lassen!

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Für mich ein Ort, an den ich super gerne zurück kehren möchte und den ich jedem empfehlen kann, der mal eben für ein paar Tage aussteigen will. Im Süden ist man natürlich weit weg von den großen Touristenhochburgen und kommt ohne Mietwagen kaum rum. Es fährt zwar ein Bus aber auf die Fahrzeiten kann man sich nicht wirklich verlassen. Liegt tatsächlich aber auch an den extrem hohen Benzinpreisen. Wir haben also gegen einen Ausflug zum Red Beach oder dem Komo Beach entschieden. Beim nächsten Besuch dann! Also ich bin jetzt schon wieder bereit! Wir sind verliebt und sagen:

„Oh wie schön ist Matala!!!“

 
Hinkommen:
Von Stuttgart und Frankfurt könnt ihr direkt nach Heraklion fliegen. Von Dort dann entweder mit einem Mietwagen oder Taxi weiter. Wir wurden von Tui direkt über einen Shuttle nach Matala gefahren.

Unterkommen:
In Matala selbst gibt es nur wenige Hotels aber auch viele kleinen Pensionen. Informieren könnt ihr euch direkt auf Visit Matala

Essen und Trinken:
Könnt ihr in ganz Matala! Wir waren von jedem Restaurant, jedem Cafe und jeder Taverne sehr angetan.

 

4 Kommentare

  1. Roswitha Horvath

    Sind das erste mal in Matala,aber sicher nicht das letzte mal! Waren schon öfter auf Paleochera(ebenfalls in kreta),aber in Matala ist es um etliches gemütlicher! 🙂

  2. Hey hey,
    haha das mit der Bar-Nachhilfe für Griechisch hört sich super an und nach einer coolen Alternative!

    Liebe Grüße

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