citytrip Amsterdam

Ungeplant und spontan haben wir uns gegen einen Besuch auf der baselworld und Dank einem langen Wochenende mit Urlaubsschein, für einen Kurztrip nach Amsterdam entschieden. Der Freund wollte dort schon lange mal wieder hin und London war echt eine ganze Ecke teurer. Also habe ich mich auch nicht mehr groß gewehrt und mich begeistern lassen von einer Stadt, die auf der Travelliste zwar schon stand, aber nicht in den Top 3. Ein Blick in den Wetterbericht ließ gleich die Sonne aufgehen und so wurde ruck zuck über Wimdu eine Unterkunft gemietet, das Auto betankt, Red Bull und Club Mate eingepackt und die Hände voller Freude in die Luft geworfen. Ich bin überzeugt von spontanen Reisen, Abstechern und Unternehmungen. Mein Kopf kann nicht planen und das ist sehr befreiend. Außerdem passiert das Leben ja immer dann, wenn man so ganz andere Dinge vorhat und einmal aus dem Alltag aussteigen kann auch über ein Wochenende erfrischend sein. So freute ich mich auf 3 Tage in der Stadt der Grachten und Blumen. Nope, die Coffeeshops lassen mich sehr kalt, ich hatte daher etwas Angst, bei einem Freund der grünen Rauchfreuden übernachten zu müssen. EGAL, wir wollen sowieso die Stadt erkunden und nicht in der Bude hocken, also erhoffte ich mir noch ein paar super Local Tipps von unserem Gastgeber und war alle Vorbehalte über Bord.

Hinfahrt
Wir haben uns ziemlich schnell für das Auto entschieden. Egal ob Flugzeug oder Zug, wir hätten am Ende wenn nur 1 oder 2 Stunden gespart und vom Geld her teilt man sich besser eine Tankfüllung. Das wir unglaublich faul sind und eine Reise mit unserem Audi sowas von entspannt kommt erschwerend hinzu. Da fliegt man mit 200 km/h über die Autobahn ohne Angst zu haben, bei der nächsten Bodenwelle abzuheben. Außerdem sind wir Roadtrip erfahren! 10 Stunden nach Frankreich? Ich brauch doch eine Pause! Ab nach Zwickau? Ei sischer doch! Frau freut sich zusätzlich über den Vorteil, lieber 2 Paar Schuhe mehr einpacken zu können. Liegen eh im Kofferraum! Die Musikauswahl? Kann man selbst bestimmen, nervige Sitznachbarn? Nope, dafür aber eine ordentliche Portion dummes Gelaber mit dem Herzmenschen.

Unterkunft
Hier haben wir ein Experiment gewagt und über Wimdu nach einer Übernachtung gesucht. Amsterdam bietet hier reichlich Angebote und im Vergleich zu London oder Hotels auch sehr günstig. Mir war eigentlich nur wichtig: eigenes Zimmer, Parkplatz, W-Lan und die öffentlichen Verkehrsmittel in der Nähe. Bei Wimdu hatte ich gleich ein gutes Gefühl. Die Seite ist gut aufgebaut, es sind eigentlich immer reichlich Fotos vorhanden und ohne großen Aufwand kann man sehen, wie viele Menschen dort schon übernachtet haben und was die Erfahrungen dazu sind. Es ist halt mal was komplett anderes zu einem anonymen Hotel und ein echtes Erlebnis! Das wir eine ganze Wohnung, und nicht nur ein Zimmer hatten, wurde mir erst Donnerstag Abends bewusst. Wie geil ist das den bitte? Wir wohnten also auf 65 qm mit Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer direkt gegenüber der Metro mit nicht mal 10 min Fahrzeit bis zur Centraal Station.

Ein kleiner Willkommensgruß

What to do in Amsterdam?
Hier stehen euch so viele Möglichkeiten zur Verfügung! Ihr könnt Grachten ablaufen, Häuser fotografieren, Hausboote bestaunen, Museen plündern und euch treiben lassen. Den Red Light District ablaufen, Bier trinken, das Meer riechen und Tauben auf die Füße treten. Die Massen an Touristen gehen zumindest mir immer recht schnell auf den Kecks, also die Attraktionen ablaufen und dann ganz schnell in Seitengassen abtauchen. So entdeckt man doch immer wieder auch das Leben hinter der Touristen Fassade. Ich habe mir eine Travel Bucket Liste geschrieben und davon auch so gut wie alles erledigt / gesehen / gegessen / getan. Spontan hatten wir uns neben der geplanten Grachtenfahrt auch noch das Red Light Museum angeschaut. Der Preis war ok und der Blick hinter die Kulissen schon etwas hmm…. ernüchternd? Ich mein, neben Gras kommen doch viele zum Nutten guggen. Wir ja auch aber hey, was wirklich peinlich und unangenehm ist, läuft an den Fenstern vorbei. Ich habe es probiert, keine der Damen hat zurück gelächelt.

Der Blumenmarkt, leider nur wenige Blumen, einfach zu früh dran!

Der Rembrandtplein

Rijksmuseum

Centraal Station

Travel Tagebuch und Bucket List

Rumkommen
Die Öffentlichen Verkehrsmittel sind, wie nicht anders zu erwarten, wieder sehr gut. Im Minutentakt kommen die Metro und diverse Straßenbahnen und machen es dem Reisenden leicht, schnell von einer Stelle zur nächsten zu kommen. Wir haben uns ein 48 Stunden sorglos Ticket gekauft, für 12 Euro absolut fair! Und wie das bei U-Bahnen immer so ist, es gibt genug zu schauen! Ein echter Lieferant von Streetart. Wer sich traut, kann sich auf ein Fahrrad schwingen und die Stadt erkunden oder mit einer Grachtenfahrt, vom Wasser aus, die Stadt erobern.

Streetart Highlights

Private Grachtenfahrt, wir können es halt

Essen
Ist die beste Art, neben Menschen auf Plätzen beobachten, wie man eine Stadt erkunden kann. Auf Reisen kenne ich kein satt und gebe auch mal ein paar Euro mehr aus um mich durch alles probieren zu können. Oki, meine Schmerzgrenze für Essen liegt bei Snacks so um die 10 Euro. Was muss man in Amsterdam essen? Kibbeling, Pommes, Matjes, Waffeln und Kuchen! Das war meine To Eat Liste. Davon probiert habe ich dann: Leider nur Pommes, Waffeln und Kuchen, dafür dann noch Burger und so einige andere Leckereien. Ich esse mich erfolgreich durch Amsterdam! Auf der verzweifelten Suche nach einem Kaffee oder kleinen Restaurant irrten wir durch die Straßen des Red Light District. Verwirrung, Menschen, Gras, viel zu viel! Hunger! Auf einmal der Blick über die Linke Schulter und ein Schild „De Bakkerswinkel“ Moment, Halt, Stop! Blick auf die Liste YEAH genau da wollte ich hin! Schnell rein, Zuckerschock und Glückseeligkeit! Dabei war ich schon der Meinung, dass mein Burger Trio im Burgermeester die absolute Krönung wäre. Beides lege ich euch ganz dringend ans Herz!

Ingwer oder Zitronen Wasser mit Minze oder doch ein Chia Samen Smoothie?

Mini Burger Trio und Limonade im Burgermeester

Zuckerschock mit Karamell Walnuss Kuchen und Chai Tea im De Bakkerswinkel

Pommes mit Ketchup

Waffeln

Shopping und Mitbringesl
Wir waren in De 9 Straatjes unterwegs. Viele Straßen voller Läden zum Shoppen, staunen und entdecken. Klar gibt es auch die klassischen Touristenläden, in denen man sich mit Windmühlen, Holzschuhen, T-Shirts, Mützen und jedem Artikel, auf den ein Hanfblatt passt, eindecken kann. Für Staubfänger habe ich noch nie etwas übrig gehabt und shoppen daher Erinnerungen, die ich wirklich benutzen kann. So zum Beispiel mein Rucksack von Roxy in LA. Richtig gut gefallen haben mir aber die Souvenirs von Amsterdam Design. Hochwertige Klamotten, die man auch mal ohne eine Verbindung mit Drogen oder Sex bekommen kann. Eine Mütze durfte dann also mit zu mir nach Hause und bei Bershka habe ich mir einen zauberhaften Cardigan gekauft, ein Outfit dazu ist schon im Kasten und kommt bald. Und weil es lecker ist, wurden noch Frucht Scones für den nächsten Tee eingepackt.

What’s in my travel bag?
Schon bei der letzten USA Reise hat sich ein Rucksack als perfekter Begleiter für einen Tag in der Stadt erwiesen. Neben Kamera und den persönlichen Dingen haben dann immer noch eine Flasche Wasser und die Shoppingerfolge Platz, ohne das ich irgendwann krumm laufe. Mit einem Rucksack trägt es sich leichter und die Hände sind frei zum entdecken.

Woher weiß die das alles?
Reisetipps habe ich mir bei meiner Lieblings Travelbloggerin Christine geholt. Toll fand ich den Beitrag 7 Gründe Urlaub in Amsterdam zu machen, weil er nicht so überladen an Infos war. Vieles habe ich mir davon dann auf meine travelbucketlist geschrieben. Aber auch bei 24 Stunden Amsterdam und Insider Tipps für Amsterdam waren tolle Tipps dabei gewesen. Mittlerweile bereite ich mich auf Reisen fast nur noch über Wikipedia (ganz grobe Grobplanung) und über Reiseblogs / -berichte im Internet (ganz viele Insidertipps und der Tom) vor und greife nur noch selten zum alten Reiseführer (gibt es auch fürs kindle!) Der beste Reiseführer war aber mein Freund. Da er selbst schon einmal vor ein paar Jahren in Amsterdam war kannte er sich schnell wieder aus und wir konnten direkt losziehen. Er hat mir so einige lustige Geschichten erzählt und mich immer wieder ausgebremst, wenn ich auf der Suche nach Kaffee mal wieder fast in einen Coffeeshop gerannt wäre.

Lebenszeitfresser Warteschlange

Eine Reise nach Amsterdam würde ich wieder machen. Mir gefiel der Mix aus Stadt, Wasser und den vielen tollen Häusern. Mit dem Wetter hatten wir zwar Glück, leider fehlten die Blumen überall! Die Museen würde ich auch beim nächsten Mal weg lassen, außer es schüttet. Aber die Schlangen von dem RijksmuseumMadame Tussautds oder auch dem Anne Frank Haus sind unendlich lange. 2 bis 3 Stunden anstehen? Nicht mit mir! Aber bitte liebes Amsterdam, verwöhne uns dann mit Sonne und einer ganzen Masse an Tulpen und Blumen. Dein Ruf eilt dir voraus und so ganz ohne, wirkst du erschreckend trist. Dennoch mag ich dich!

Wer von euch war schon einmal in Amsterdam?
Was waren eure Highlights?

10 Kommentare

  1. Ach Amsterdam du schönes Städtchen! Weißt ja wies bei mir aussieht 😛 Du hast wirklich ein paar tolle Eindrücke mitgebracht! Pommes und Waffeln sind ja auch ein Muss! Also da läuft mir ja jetzt schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich das sehe *___* Und ich liebe die Supermärkte in Holland. Ich weiß nicht wieso, aber die sind so viel cooler, als in Deutschland 😀

    Schöne Bilder! Das klingt alles nach einer durch und durch tollen Reise 🙂

  2. Yeah, cool! Freut mich, dass ihr so viel von der Stadt gesehen habt. Vieles davon kommt mir direkt wieder bekannt vor! 🙂 Sieht nach einer tollen Zeit aus. Und ich war auch bei Schietwetter dort… hat wie du sagst auch was.

    • Wenn die Tulpen blühen starten wir einen neuen Versuch. Wennn es gut geht, dann auch mit der selben Wohnung 🙂

  3. Super Bericht! Amsterdam steht auch noch auf meiner (zugegeben sehr langen) Liste. Aber mit deinem Artikel hat man ja schon einen super Überblick!

    • Das freut mich sehr! Habe mir lange überlegt, wie ich ihn am Besten aufbaue und nicht mit Bildern und Infos überlade. Toll, dass es geklappt hat 🙂

  4. Hey,
    ich habe selten so einen ausführlichen, interessanten und mit tollen Bildern geschmückten Reisebericht gelesen. Wirklich super gemacht. Ich war leider noch nie in Amsterdam, aber bei deiner Beschreibung hat man das Gefühl, irgendwie doch live dabei gewesen zu sein. Ich finde spontane Reisen oder Kurztrips schon toll. Keine langen Vorbereitungsphasen und Diskussionen, einfach mal fahren und ansehen. In einen Coffeeshop würde ich dort auch nicht gehen, die Stadt scheint auch ohne sehr interessant zu sein und außerdem mag ich die Architektur. Die Stadt hat etwas und ich weiß auch nicht, ob man eine andere Stadt mit Amsterdam vergleichen kann.
    Sollte ich es mal dorthin schaffen, dann nehme ich gerne ein paar Tipps mit, die ich hier gelesen habe. Ich mag auch das riesige Zimmer, das ihr hattet. 🙂
    Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende.
    Liebe Grüße
    Danny

    • Danke für das Lob 🙂
      Ich musste mich bremsen, nicht jede einzelne Straße zu fotografieren! Wir haben auch eine privat Grachtenfahrt zu den dancing houses bekommen, genial! Die Stadt ist zusammen gewachsen und das sieht man. Kleine Gassen und jeder Meter wird ausgenutzt, die Häuser sind wunderschön und gänzlich unterschiedlich.

      Es würde mich freuen, wenn du auch bald nach Amsterdam kommst!

  5. Ich schenke mir den Reisepost – deiner ist super genug für zehn! Wäre auch zu hart gewesen, wenn wir uns in den riesigen Touri-Trauen und Gruppen von besoffenen Engländern zufällig getroffen hätten 😀 Wir haben auch kulinarisch ziemlich auf die Kacke gehauen und uns quer durch die Stadt gefuttert. Highlight: Pfannkuchen im Pannenkoeken Upstairs. Die besten Burger gabs für uns bei Barney's, aber da musste auch drauf stehen, dass um dich herum fleißig gekifft wird. Und dieses fancy Ingwer-Minz-Whatever-Wasser haben wir uns auch gegönnt, kann man echt mal zuhause nachmachen 🙂 Am schönsten fand ich es, einfach nur durch die vielen kleinen Gassen zu streifen und mich an den unfassbar schönen Häusern und Blumen zu erfreuen. Vom Blumenmarkt war ich allerdings auch (wieder) enttäuscht. Weder dieses Mal, noch bei meinem letzten Besuch im August gabs da besonders außergewöhnliches Pflanzenwerk…

    • Verschärften Dank! Auf euer Sonnen-Selfie war ich ja schon neidisch 😀 wir haben nur welche bei schlechtem Wetter, man kann ja nicht alles haben! Aber stimmt schon, den Blumenmarkt hatte ich total anders erwartet. Vieles scheint sich geändert zu haben. Mein Freund war ja so vor ca. 10 Jahren in Amsterdam und das merkte er schon. Sicher ist aber, betrunkene Engländer sind immer da und viel zu viele leider auch 😀

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