Es ist halt immer wieder der gleiche Tango. Sei es jetzt die Reinigung der Kaffeemaschine, das Lüften am Morgen, Licht ausschalten oder einfach mal am Ende des Arbeitstages die Fenster schließen. Immer wieder sind es die gleichen Leute, die kleine Dinge für die Gemeinschaft tun. Selbstverständlich, ungezwungen, aus reiner Nettigkeit und weil andere das ja auch machen. Nur was passiert, wenn plötzlich das Meinzelmännchen nicht mehr da ist oder einfach mal im Stau fest steckt? Tja dann sieht man wie umsichtig und mitdenkend Menschen sind, oder halt eben nicht. Kommst du morgens in ein Büro, dann hauts dich aus den Latschen. Pumakäfiggeruch ganz ohne Zoobesuch und Streicheleinheiten. Die Vorstellung, am vorigen Tag bei solchen Zuständen der Luft- und Geruchswelt gearbeitet, leistungsfähig und motiviert gewesen zu sein, ist ein Buch mit siebe Siegeln. Wie habe ich das gestern nur ausgehalten?
Erster Schritt nach dem einschalten der Sklavenmaschinche ist Fenster aufreißen und lüften. Wer am Morgen so empfangen wird, der kann doch nicht anders? Denkste, es sind doch immer die selben Menschen, die es einfach unfassbar schwierig finden, bei stickiger und fast schon streichfester Luft zu atmen geschweige denn zu arbeiten. Andere scheinen hier wohl einen Sprung in der Evolution vollbracht zu haben. Die brauchen keine Luft mehr zum Atmen, bravo.
Ich halt leider schon, also Fenster auf, Luft rein und erst mal einen Kaffee geholt.
Eingeschalten ist die Kaffeemaschine meistens ja schon, schließlich finde sich so gut wie nie ein Freiwilliger, der diese am Vortag ausschaltet. Was tut man nicht alles für einen guten Kaffee? Richtig, erstmal das abgestandene Wasser raus, Neues rein, Druck ablassen, Kaffeebohnen nachfüllen und sich dann endlich die notwendige Dröhnung Bohnen aus der Maschine ziehen. Sobald ich dann nach geschätzt 7 Minuten wieder an meinem Tisch sitze, wird der Schrank aufgesperrt und alles zum erfolgreichen Arbeiten parat gelegt. Nächste Schritt ist dann Outlook auf und lesen, lesen, sortieren, lesen, Kaffee trinken, lesen, löschen…..
Ich freu mich über die frische Luft, die nun endlich im ganzen Büroraum den Dunst vom Vortrag verdrängt und merke, wie meine grauen Zellen so richtig anfangen zu werkeln. Dieser himmlische Zustand endet meist nach 20 Minuten. Dann kommen die ersten Motzer ähm Lieglingskollegen. Im Winter ist es zu kalt, im Sommer muss sofort die Klima eingeschaltet werden, die 24 Grad draußen seien morgens um Acht einfach schon unerträglich. Also egal welches Wetter, es ist schieße und unerträglich, da muss sofort was getan werden. Sei es drum. So oder so, ist die Antwort des Lufterfrisches ist immer die Selbe. „Erst mal lüften, dann schaun wir weiter, aber wenn du heute Morgen vor mir da gewesen wärst, dann hätte es dich umgehauen! Da musste ich einfach die Fenster aufreißen“ Selbstverständlich will ich mit dieser Aussage niemandem drücken, dass ich viel früher da war, schließlich gehe ich dafür dann auch früher. Mir geht es um Verständnis für die Sache an sich. Natürlich nimmt das keiner wahr, da bei betreten des Büros schon herrlich viel frische Luft rein und abgestandene raus geweht wurde. Wobei frische Luft, die ist ja generell immer zu kalt oder schon wieder viel zu heiß.
Also Fenster zu, noch mal über die Kälte wahlweise Hitze meckern und ab zur Kaffeemaschine, auf den Knopf gedrückt und fertig. Wasser und Bohnen sind schließlich genug da und auch sonst ist an der Maschine nichts mehr zu tun, Zucker und Milch rein, trinken, glücklich sein. Ganz ehrlich, es macht mir überhaupt nichts aus die jenige zu sein, die lüftet oder die Kaffeemaschine anfangs auf Trap bringt. Oft werde ich auch überrascht und dies hat schon ein Frühschichtler vor mir erledigt.
Wieviele Dinge passieren ganz still und leise im Hintergrund?
Wieviele Kleinigkeiten für die Gemeinschaft werden einfach erledigt?
Wieviele Sachen würden nicht funktionieren ohne freiwillige Meinzelmännchen?
Wievielen Leuten müssten wir Danke sagen, ohne es zu wissen?
Die Meckerer werden jetzt sagen, dann lass es doch. Oki, morgens 10 Minuten länger schlafen, kein Problem, schaff ich auch. Nur ist die Chance, dann in eine stinkende Wand zu rennen leider auch eher hoch.
Morgen binde ich mir Gänseblümchen unter die Nase, Einen Ventilator auf den Kopf und schlaf länger….herrlich!
Da muss ich dir Recht geben, auch wenn es bei mir nicht so schlimm ist, das sind wahre Worte 😀
Schöner Beitrag, war lustig zu lesen.
Morgen erwarte ich das Bild mir den Gänseblümchen und dem Ventilator 😉
Hey there, wir haben in unserem Blog eine Rubrik, die sich "Sag mal…" (http://du-hast-post.blogspot.co.at/search/label/Sag%20mal%20…) nennt. Dieses Mal wollen wir in die Blogger-Runde fragen und so gleich auch ein paar coole Blogs wie deinen vorstellen! Wenn du Lust hast, schick uns deinen Blog-Link und ein Zitat an mekapost@gmail.com. Und zwar geht's um folgendes: Sag mal, wofür gehst du auf die Barrikaden?
Mitmachen kann übrigens jeder, der mag :-)) Also auch alle, die das lesen und gern ihre Meinung dazu kundtun möchten 🙂
Liebe Grüße, Melanie und Kathi
du-hast-post.blogspot.co.at
Fabelhaft zu lesen – ich liebe diese Alltagsgeschichten, so wahr, so lustig und auch so traurig! 😉
Danke übrigens für den lieben Kommentar! Hat mich sehr gefreut, genau DESWEGEN schreibe ich.
LG
Schneewittchen
http://schneewittchensvielekleider.blogspot.de/
Also ein bisschen enttäuscht bin ich schon 😛