Southside 2017: Kaiserwetter, Bier und Flamungos

Are you ready for the Southside?

Irgendwie vergeht ein Jahr dann doch unglaublich schnell und ich wurde richtig aufgeregt, als es Zeit wurde unser Auto mit Zelt, Bier und Klamotten zu bestücken um die Reise nach Neuhausen ob Eck zu starten. Der Wetterbericht meinte es unglaublich gut mit uns und nachdem sich die Gewitter immer wieder durch Sonnevorhersage vertreiben ließen war ich guter Dinge. Unser Donnerstag morgen begann dennoch etwas turbolent, nachdem wir beschlossen doch noch die Autos zu tauschen, 40 km von zu Hause entfernt. Dennoch schafften wir es zeitlich passend zum Green Camping. Mit einem Bier und unserem Zelt stellten wir uns in die Schlange und konnten recht schnell einen guten Platz für uns finden. Nach 15 Minuten stand unser Viermanntunnelzelt und wir trabten gemütlich zurück zum Auto, um den Rest mit dem geliehenen Bollerwagen an den Platz zu bringen. Früher als erwartet waren wir startklar, gönnten uns ein weiteres Bier und erfreuten uns an den akrobatische Leistungen unserer Nachbarinnen. Eine ganz liebe Truppe von 5 Mädels, bei denen wir später im Kinderpool planschen durften und die meinen Freund sogar verarzteten. Gegen Abend verließen wir unseren Campingplatz um mit dem Shuttle Bus zur Landebahn zu fahren. Abendessen im wilden Treiben, mehr Bier und Afrob wollten wir uns nicht entgehen lassen. Gemütlich endete dieser Donnerstag nicht allzu spät bei kühlen Temperaturen auf der Luftmatratze mit meinem neuen Reisekissen und Schmetterlingen im Bauch.

Am Freitag war ich wie immer früh auf den Beinen. Kalt Duschen, ein Kaffee und das Frühstücksbier schmeckten herrlich und die Sonne brannte vom Himmel. Wieder zogen wir los in Richtung Landebahn, um das bunte Treiben auf uns wirken zu lassen, zu frühstücken und neben Bier noch Eis zu kaufen. Unverhofft trafen wir neben einem gänzlich übernächtigten Markus auch gleich noch den Andy. Leider auf dem Rückweg vom Sanitätszelt und wir kühlten seinen verbrannten Fuß gleich mit unserem Eis. Was ein Start! Zurück am Zelt fanden wir in unserem Vorgarten ein weiteres Zelt und zwei Menschen unter einem Sonnenschirm. Ein fröhliches Hallo und schon wurde ein freundschaftliches Bier mit Simon und Patricia getrunken. Wie ich das auf Festivals liebe! Ruck zuck fachsimpelten wir über den perfekten Zeltaufbau bei Sturm, Festivalträume wie das Tomorrowland und glutenfreies Bier. Mein Internet hatte ich sich zu diesem Zeitpunkt schon lange verabschiedet und eine Kontaktaufnahme mit den Freunden im Resort leider nicht mehr möglich. So beschlossen wir nach kurzem Abgleich der persönlichen Line up Wünsche direkt zu viert loszuziehen und uns Passenger anzuschauen. Sehr sympatisch das Konzert direkt mit dem Hinweis zu eröffnen „wir haben ja sowieso nur ein bekanntes Lied“. Anschließend noch die 257er um dann mit einem frischen Bier bei Jennifer Rostock einfach von den Socken zu sein. Diese Frau hat eine Energie und Ausstrahlung, unfassbar! Mando Dia hörten wir uns vom Zelt aus an während wir grillten, die Nachbarinnen am Pool besuchten und etwas Schatten fanden. Zu Die Antwoord waren wir wieder am Start. Bier, Handbrot, ihr kennt das ja! Besonders gefreut habe ich mich dann auf Casper und wir stürmten den Wellenbrecher. Grandiose Show und ich freue mich auf sein Album.

ReRepost XXL @omnibus_prime

Am Samstag führte unser Weg pünktlich zur Jägermeister Blaskapelle zur Red Stage um festzustellen, dass hier schon der Punk abgeht! Orientalisches Essen hat mich wieder einmal begeistert und ich war mit meinem Falafel Teller zum Frühstück super zufrieden. Bei Skinny Lister fanden wir den Julian und tauschten noch schnell Nummern aus. Mein Internet war zwar noch immer weg aber die Hoffnung blieb! Es sollte auch tatsächlich passieren, dass wir unsere Freunde im Schatten des Jägermeister Hirsches fanden. Am Ende hatte uns Julian einfach den Tipp gegeben, dort zu einer bestimmten Uhrzeit mal aufzutauchen. Gemeinsam zogen wir los zur Landebahn um die Pre Order Palette Becks von Heiko zu vernichten. Leider zog unsere Werbeaktion „Bier für Titten“ nicht wirklich und so blieb es an uns, die Palette zügig zu leeren. Fröhliches Dosenstechen inklusive und 47 „aus versehen“ Selfies von mir beim Versuch, Ina dabei zu filmen folgten. Lief schon mal richtig gut! Zu Flogging Molly stürmten wir zurück zum Jägermeister Hirsch und eskalierten dezent zur Jägermeister Blaskapelle. Was im Hirsch passiert bleibt im Hirsch und nach gefühlt 4 Liter Corona wurde es mal wieder Zeit für Musik! Schließlich trank ich meinen ersten Jägermeister seid X Jahren und das hätte böse geendet. Leider schaffte ich es nicht mehr zu Rancid da ich plötzlich mit Radler im Resort saß um Steak und Grillfackeln zu futtern. Ähhhmm…Upps… Der Jägermeister wirkt aber schnell! Mit dem Blick auf die Uhr flitzte ich dann zügig zurück zum Herzmenschen um mit ihm einen guten Platz für Green Day zu ergattern. Leider hatte die Green Stage erhebliche Schwierigkeiten mit dem Ton und Schlussendlich fiel der Strom mehrfach aus. So absolut gar nicht cool! Den Abend ließen wir mit Imagine Dragons gemütlich ausklingen.

Wie schnell kann bitte Sonntag sein? Wir sind doch gerade erst angekommen? Zugegeben, das Bier in der Kühltruhe neigt sich dem Ende aber mal im Ernst? Duschen ließen wir heute knallhart ausfallen. Kein Strom? Keine Toiletten und keine Duschen! Hardcore wie wir sind gab es dann Feuchttücher, Deo, Parfum und noch mehr Bier. Wir beschlossen aber auch, direkt nach Linkin Park nach Hause zu fahren und packten unser Zeug gemütlich zusammen. Der letzte Festivaltag war noch einmal gut verplant. Wir begannen nach einem späten Frühstück gemütlich mit Lorde um dann bei A Day to Remember mal den Hype um die Band abzuholen. Tatsächlich konnte ich es jedoch kaum abwarten endlich blink 182 live zu sehen! Alter, wie lange ist bitte die Zeit im Toxic schon her, als Geli und ich so gerne Skateboard fahren lernen wollten? Genau zu dieser Zeit feierten wir First Date und sangen so laut es ging Let’s go | Don’t wait |This night’s almost over. Mit einem Handbrot und Bier begann für mich das Konzert von blink 182 und ich wollte schreien vor Glück. Mein 15 jähriges Skaterpunkrotzgöreichs schlug Purzelbäume vor Freude oder einen verdammt coolen Ollie. Der Freund wollte gerne noch ein wenig Axwell Λ Ingrosso hören und ich war direkt begeistert. Harte Bässe und einfach nur Vollgas. Musik mit jeder Körperfaser spüren, das ist der Wahnsinn! Die Uhr zeigte langsam aber sicher 21:30 Uhr an und ich wurde unruhig. Auf gar keinen Fall wollte ich es riskieren, einen schlechten Platz für Linkin Park zu haben. Für mich eine Band, die mich seid über 15 Jahren begleitet. Länger haben das nur die Ärzte geschafft. Mit Hybrid Theory haben die Jungs mein Herz erobert und ich könnte teilweise direkt weinen, wenn Chester Bennington seine Texte und alles aus sich heraus schreit. Für mich ging ein ganz großer Wunsch in Erfüllung und ich verdrückte bei dem Intro mit Roads Untravelled bereits ein paar Freudentränchen. Bei Castle of Glass musste ich mich kneifen. Auch wenn ich es wirklich schön finde, wie sich die Musik von Linkin Park auch fast schon hin zu Balladen entwickelt, so viel mir doch ein unglaublich großer Stein vom Herzen als sie uns die alte Stücke von Hybrid Theory und Meteora um die Ohren hauten. Was ein grandioser Abschluss für ein gelungenes Festival!

Wir hatten wirklich eine ganz wunderbare Zeit, grandiose Zeltnachbarn, reichlich Bier, unendlich viel Handbrot aber auch feine Falafel um ganz viele grandiose Bands zu feiern. Dieses mal sogar nur mit wenigen Tropfen Regen am Sonntagmorgen, ich nehme also die Entschuldigung für das Unwetter 2016 hiermit an, danke lieber Wettergott! Gerne hätten wir noch viel mehr Bands mitgenommen doch leider spielte Alle Farben gegen blink 182 an und auch Boys Noize zog dieses Mal genauso wie Modestep den Kürzeren. Wir würden auch 2018 wieder kommen, wenn uns das Line up anspricht. Mit gerade einmal 220 km ist der Anfahrtsweg wirklich klasse und das Green Camping hat uns wieder überzeugt. Man wird ja nicht jünger! Mich haben auf dem Festival Gelände selbst jedoch ein paar Punkte gestört. Zum einen hielten sich die Security teilweise selbst nicht an die Zu- und Abgangsregel an den Bühnen, was für Verwirrung und reichlich Unmut geführt hat. Auch hätten die Zu- und Abgäng an den Bühnen weit sichtbar Beschildert werden sollen. Die Wasserstellen waren am Anfang etwas schwer zu finden, teilweise defekt und manchmal an anderen Orten. Die Wege ziehen sich leider auch ziemlich, da immer ein Essenstand mit einer Menschenschlange im Weg steht. Dafür kann man schnell Bier kaufen und auch die Regelung mit den Bauchtaschen finde ich an sich nicht weiter schlimm. Wir hatten faltbare Wasserflaschen dabei und sind immer schnell durch die Zugangskontrollen gekommen. Grundsätzlich hatte ich noch nie so wenig Zeug bei einem Festival dabei und nichts davon unnötig. Jetzt mal die Regenausrüstung ausgeklammert aber hey, man will sich ja vom Regen die Stimmung nicht vermiesen lassen! Beim nächste Mal packe ich vielleicht wirklich noch Stroh ein und freunde mich mit warmem Weinschorle an. Um mit den Worten von Casper zu schließen: So perfekt!

Wer von euch war noch auf dem Southside?

Southside 2016 – Ein Festival im Schnelldurchlauf

4 Kommentare

  1. JuliaKA

    Der Kommentar ist so sinnlos wie dumm, haben sie die Trolle wieder aus der Höhle gelassen. Da scheint jemand ein sehr geringes Selbstwertgefühl zu haben.

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