Planlosigkeit, Blümchen Blouson und Beton

Im Moment bin ich die Planlosigkeit in Person und die Vergesslichkeit greift um sich. Habe ich eigentlich meine Steuererklärung bereits seit Wochen abgegeben, liegen die Belege noch immer auf meinem Schreibtisch und warten auf ihre Reise mit der Post. Ich ertappe mich selbst dabei, Dinge schlicht zu vergessen und meine Kalender einfach nicht mehr zu öffnen um Notizen vorzunehmen. Nur Termine werden festgehalten und ich traue mich gar nicht, die kommenden Wochen in mein Gedächtnis zu rufen. Dort jagt ein Event das andere und ich frage mich schon, wann ich das alles mal rekapitulieren soll. Dazu gähnt mich mein Blog an, der auf neuen Content hofft und ich muss sagen, nichts was ich zur Zeit unternehme ist eigentlich spannend genug für einen Beitrage. Falls das doch so ist, dann regnet es. So war es in Berlin und hat mich zwar genervt, gleichzeitig aber auch entspannt. Einfach mal ein paar Tage genießen ohne anschließend ein schlechtes Gewissen zu haben, dass man sein Blog irgendwie viel zu lange vernachlässigt hat.

Blouson – H&M || Jeans – Only || Top – Asos || Converse Chucks

In einer bunten Mischung aus Muttertag, komplettem Blog Reset, Hochzeitsfeier, neuer Frisur und Grillen mit Arbeitskollegen ziehen die Wochenenden an meinem geistigen Auge vorbei und der Alltag läuft irgenwie aber der Haushalt? Selten habe ich ihn so locker ignoriert. Der Staubsauger kennt mich schon nicht mehr und ich bin ganz froh, dass der Freund nicht mir dem Finger in den Staubmäusen wühlt. Im Moment klappt es mit meinem Gleichgewicht in dem ganzen Trubel daher auch erstaunlich gut. Ich lass fünfe einfach mal gerade sein und nehme hin, das nicht alles perfekt ist. Vielleicht finde ich ja Geschmack an der 80% Lösung und kann mir selbst etwas Druck nehmen, immer alles auf die Reihe zu bekommen. Den sind wir doch mal ehrlich, Job, Beziehung, Familie, Freunde, Hochzeitsplanung, Sport, Kochen und einen Blog am laufen zu halten, das ist eine echte Herausforderung. Wer kann da noch perfekt sein? Irgendwann werden Kinder das ganze Leben dann großzügig auf den Kopf stellen und dann ist eh nichts mehr, wie es einmal war.

Eine Sache hat mich in punkto Zeitmanagement extrem fasziniert. Mitte April hatte ich online ganz viel bestellt. Mango, Asos und H&M beglückten mich mit Lieferungen und auch Amazon wollte nicht hinten anstehen. Lange habe ich nicht mehr so geballt Pakete erhalten. Ihr könnt mir glauben, fast alles ging wieder zurück und ich war von mir selbst genervt. So viele Pakete, unterschiedliche Lieferdienste und dann der ganze Spaß mit Retour inklusive der Nachverfolgung, ob den auch mein Geld zurück gekommen ist bzw. die Rechnungen korrekt storniert wurden. Man ging mir das auf den Zeiger! Es ist ja ganz nice, wenn ein Paket kommt aber bei fünf oder sechs war mein Stresslevel verdammt hoch. Am meisten hat mich die unnötige Zeitverschwendung geärgert. Am Ende bestellte ich fast schon wahllos Klamotten und verbrachte damit locker zwei Stunden für nichts und wieder nichts. Pakete einsammeln, aufmachen, anprobieren, Retourenschein, einpacken, Post, DHL oder Hermes und tschöööö! In dieser Zeit hätte ich ja saugen können uuupps…

Auch wenn es für Fashionblogger, und dazu zähle ich mich ganz klein und im Geheimen auch, fast schon Pflicht ist, die neusten Trends ausfindig zu machen und immer die angesagten Teile wunderschön verpackt in einem Look auf ihren Blogs zu präsentieren, so stelle ich mir das auch reichlich stressig vor. Ich konnte von shoppen früher auch nie genug bekommen, wälzte mich Samstags schon um 8 Uhr aus dem Bett, damit ich pünktlich um 10 Uhr in der Stadt oder bereits um 9 Uhr vor Primark stand. Füllte bei meinem Frühstückskaffee oder in der Mittagspause die Einkäufswägen im Internet und gab monatlich eine schöne Stange Geld für Klamotten aus. Berge haben sich angesammelt und ich konnte den Hals einfach nicht voll bekommen. Mensch die Jacke ist ja klasse und das Top brauche ich auch und oh man wie süß, eine Leggins mit Blümchen! Wie viel Druck habe ich mir da selbst gemacht? Wie viel Zeit und Geld verschwendet? Heute erfreue ich mich an einem immer ordentlicheren Kleiderschrank und nehme gerne die Herausforderung an, Teile aus meinem Schrank neu zu kombinieren. Den Blümchen Blouson habe ich euch bereits in einer anderen Variante gezeigt und bin davon überzeugt, ein Fashionblogger muss nicht immer nur Neu Neu Neu. Viel spannender ist doch auch aus Alt mach Neu oder frischer Wind in alter Klamotte.

Ich nehme die mich umgebende Planlosigkeit jetzt einfach mal mit, lass die Finger vom Bestell Button und die kommenden Wochen auf mich zukommen. Etwas mehr von Heute auf Morgen leben und weniger in den kommenden Wochen denken wird mir gut tun und darin sehe ich auch eine Chance für mich, locker zu lassen. Keine Angst, den Blog habe ich in den letzten Tagen reichlich gefüttert und mit der aktuell vorhandenen Kreativität habe ich auch wieder richtig Bock! Heute Abend darf ich die LOFT – Das Designkaufhaus in Karlsruhe besuchen und freue mich auf einen spannenden Abend. Das Wochenende ist dann ab Freitag voll verplant aber ich sehe das entspannt. Irgendwann werde ich dann auch noch zu meinem JGA entführt…

Wieder ein Wochenende ohne Staubsauger, YEAH!

2 Kommentare

  1. Es ist sehr erfrischend zu hören, dass auch andere Fashionblogger Kleidung öfter anziehen und auch einfach mal anders kombiniert zeigen 🙂 Viel näher an der Realität und tatsächlich um einiges geldbeutelschonender. Ich bin gerade extrem dabei auszumisten und kaufe viel bewusster ein, das ist wie sagst auch um einiges stressfreier 🙂
    Liebe Grüße ♡Kristina
    TheKontemporary

    • die chrissy

      Deine Worte freuen mich sehr! Tatsächlich fängt es langsam an mich echt zu nerven, dass sich die meisten Looks nur noch aus sehr hochpreisigen Stücken zusammen stellen oder immer nur Neu, Neu Neu. Diesen Weg möchte ich für mich nicht gehen und freue mich, wenn es anderen auch so geht. Wie du richtig sagst, es ist stressfreier. Zumindest empfinde ich es so für mich

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